Seelandschaft



Entwurf zur neuen Seite "Mensch und Natur"

1. Thematische Einführung
2. Mythos versus Logos
3 Neuzeitliches Denken - Ansätze
4. Neuzeitliches Denken - Wegbereiter und Prinzipien; ein Abriss
5. Neuzeitliches Denken - Fortsetzung


1. Thematische Einführung

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2. Mythos versus Logos

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3. Neuzeitliches Denken - Ansätze

Epochale Übergänge sind fließend und lassen erst in der Rückschau Ordnungsstrukuren erkennen. Und dann sind diese Strukturierungen auch perspektivisch an das erkennende Subjekt gebunden; was dazu führen kann, dass jede Fachdisziplin über eine eigene Strukturierung verfügt. Trotzdem gilt als sicher, dass im Mittelalter und der frühen Neuzeit Vorläufer der Moderne zu finden sind. Die scholastische Methode, von Thomas von Aquin perfektioniert, ist methodisch gekennzeichnet durch Berufung auf Autoritäten (Bibel, Kirchenväter, Aristoteles) und durch logische Deduktion aus ihnen.
Als einer der ersten Verfechter empirischer Methoden gilt gemeinhin Roger Bacon, (3) man kann ihn deshalb auch als Überwinder scholastischen Denkens verstehen, zumal er in der Mathematik die Grundlage der Wissenschaften sah. Die Erfahrung und das Experiment als Erkenntnisquelle brachte ihn in Gegensatz zur Kirche, die ihre Autorität bedroht sah und ihn für den Rest seines Lebens einkerkerte.
Ein weiterer Geistlicher, Giordano Bruno (4), stellte ebenfalls die Autorität der Kirche und die aristotelisch-thomistische Sicht der Dinge in Frage, und zwar mit seiner Behauptung, dass die Erde ein ganz gewöhnlicher Himmelskörper sei und die Sterne auf unzählige Welten mit bewohnten Planeten verwiesen. Das Universum sei unendlich. Seine pantheistische Weltsicht musste die Kirche ebenfalls als Infragestellung ihrer Autorität begreifen. Sie ließ Giordano Bruno am 17.2.1600 auf dem Scheiterhaufen in Rom verbrennen.

4. Neuzeitliches Denken - Wegbereiter und Prinzipien; ein Abriss

Giordano Bruno war, bei allem Respekt vor seinem Mut und Kämpfergeist, nur bedingt ein Wegbereiter der Moderne. Sein Denken war spekulativ-philosophischer Natur, er verzichtete auf methodische Beweismittel, die für einen neuzeitlichen Wissenschaftler verpflichtend sind. Allerdings hat er mit seinen Überlegungen das autoritär gesetzte geozentrische Weltbild, mit der stillstehenden Erde im Mittelpunkt, entschieden bekämpft. Die Erde sei ein Stern unter vielen anderen bewohnten Welten. Damit sah die Papstkirche mit ihrem angemaßten Anspruch als Hüter des christlichen Weltbildes ihr Deutungsmonopol verletzt und reagierte mit der physischen Vernichtung ihres Widerparts. Begründer der modernen Wissenschaften und des neuzeitlichen Denkens sind, um drei hervorragende Wissenschaftlicher zu nennen, Johannes Kepler, Galileo Galilei und Isaac Newton. (5) Sie sind es, die die Grundlagen der neuzeitlichen Naturbetrachtung, gerade in methodischer Hinsicht, entwickelten.
Kepler beispielsweise war der Überzeugung, dass die Naturabläufe gesetzmäßig zu erfassen seien und dass diese Naturgesetze für alles Geschaffene gelte. Außerdem hat er sich von den postulierten kreisförmigen Umlaufbahnen der Planeten verabschiedet und Ellipsen angenommen auf der Grundlage empirischer Studien. Galileo Galileo war ebenfalls ein Verfechter eines naturgesetzlichen Weltbildes und vertrat eine neue quantitativ orientierte Naturerfassung.(6) Bei der systematischen Untersuchung der Fallgesetze in Folge der Anziehungskraft waren Fallhöhe und zeitliche Dauer quantitative Größen. Hier sei noch hervorgehoben, dass sich Galilei mit seinen Fallgesetzen von der bisherigen unangefochtenen Meinung des Aristoteles, die den Segen der Kirche genoss, ablöste. Einzelheiten zu Galileis Vorgehen und seine Argumentationsweise lassen sich gut in seinen Discorsi nachlesen. Einzelheiten sind online in zahlreichen Darstellungen zugänglich, hier sei auf die Arbeit von Holger Stephan Galileis Fallgesetz und andere Naturgesetze verwiesen.(7) Isaac Newton war es, die die Grundlagen der klassischen mechanischen Physik in seiner Schrift Philosophiae Naturalis Principia Mathematica formulierte.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Beschreibungsprache der Naturgesetze, die im ganzen Universum gelten, ist die Mathematik. Die Erde wird aus dem Mittelpunkt des Universums verbannt und ist ein Himmelskörper unter vielen. Das Prinzip der Kausalität ist verbindlich für alle Naturvorgänge. Methodisches Vorgehen ist die Befragung der Natur durch Experimente, um die Vorgänge in Gestalt von Naturgesetzen zu fixieren. Diese Eckpunkte galten bis an das Ende des 19. Jahrhunderts, bis das mechanistische Naturbild durch Einstein und die Physiker des 20. Jahrhunderts erweitert wurde.(8)
Die Darstellung hat den Gang der Entwicklung des Denkens als zwangsläufigen Prozess abgefasst. Das gilt aber nur für eine Minderheit der frühneuzeitlichen Menschen, auch wenn es sich hier um eine Avantgarde in mehrfacher Hinsicht handelte. Ihre gesellschaftliche Stärke (ein schöner Begriff von Norbert Elias) hat es ihr ermöglichkeit, die neue Naturauffassung für eine grundlegende Umwandlung der ökonomischen Basis zu nutzen: Industrialisierung. Die Ntur wurde einem brutalen Änderungsprozess unterzogen. Allerdings, und das ist zu betonten, stand die Mehrheit der Gesellschaften außerhalb Europas, aber auch in den Ländern der Transformation selbst, dem Wandel ablehnend gegenüber, und zwar aus den unterschiedlichsten Gründen: Sei es Analphabetismus, Verankerung in traditionellen Glaubesvorstellungen oder aus humanen oder ideologischen Gründen. Von diesen Gruppen wird weiter unten die Rede sein

5. Neuzeitliches Denken - Fortsetzung

Fußnoten werden angeglichen