Siehst du die apokalyptischen Reiter am Horizont?...
"Was wird kommen? Was wird die Zukunft bringen?"
Ich weiss es nicht, ich ahne nichts...(1)
Entwurf für Apokalypse-Kap.
Seit ihren kulturellen Anfängen haben die Menschen wissen wollen, was in naher oder fernerer Zukunft geschehen wird. Spirituelle Kulturen mit ganzheitlichen, bildhaften und der Natur verbundenen Weltsichten (2) haben die Natur durchgängig als beseelt erfasst und Himmels- und Naturerscheinungen in ihrer Zeichenhaftigkeit gedeutet.
Als dann die Götter die Welt zunehmend in Besitz nahmen, haben diese den Menschen ebenfalls Hinweise auf das Künftige gegeben, zumeist in verschlüsselter Form. Haruspices = („EingeweideSeher“) waren römische Wahrsager etruskischen Ursprungs, die Blitze und andere Naturphänomene deuteten und aus den Eingeweiden von Opfertieren weissagten . Von großer Bedeutung war dabei die Leberschau (Hepatomantie), denn dieses Organ galt als Teil des Mikrokosmos, der den Zustand der Welt widerspiegelt (nach Wikipedia, Art. Haruspex). Auch der Mensch ist in diesem Weltverständnis auf vielfältige Weise mit der Natur und dem Makrokosmos verknüpft. So entsteht ein Geflecht von Beziehungen, das insgesamt die Grundlage zum Verständnis der Welt bildete, allerdings oft die für Privilegierte einsehbar. Noch für den neuzeitlichen Menschen war die Welt voller verborgener, aber dechiffrierbarer Zeichen, die auf eine göttliche Ordnung, den ordo, verwiesen.
Die Verknüpfung von Mikrokosmos und Makrokosmos (Götterwelt) war somit auch mit den monotheistischen Religionen eine gängige Vorstellung. Oft aber war die Einsicht in den Zusammenhang den

- Die apokalyptischen Reiter von Albrecht Dürer von 1511, Staat-
liche Kunsthalle Karlsruhe mit einer kurzen Beschreibung und aus-
führlichen bibliographischen Angaben. Weiterführendes auch on-
line in den zugängichen Wikipedia-Artikeln.
Eingeweihten, den Sehern und Propheten vorbehalten, die ihr Wissen dem gemeinen Volk in prophetisch visionärer Sprache kundtaten.
Die Begriffe Apokalypse (altgr. Enthüllung) und Offenbarung (im altestamentatischen und christlichen Sinne) sind zumeist an die monotheistischen Religionen gebunden, allerdings finden sich auch in den antiken Schöpfungsmythen Assyriens, Babyloniens und im vorislamischen Persien (Zarathustrismus) eschatolgische Vorstellungen (s. entsprechende Wikipedia-Einträge). Diese Enthüllungen göttlicher Pläne beinhalten zumeist in die Zukunft verweisende, geschichtliche Verläufe, oft als Androhungen von Katastrophen, die über die Menschen hereinbrechen werden, wobei das Weltenende ambivalent zu verstehen ist. Die kommende Katastrophe kann auch der Beginn eines Neuen, etwa eines Goldenes Zeitalters, verheißen. Vorstellungen dieser Art finden sich gerade in den monotheistischen Religionen; Geschichte ist immer auch Heilsgeschichte, wenn auch vielleicht nur für die Auserwählten nach einem Gottesgericht.
Weiterführendes findet sich im Menu "Verschwörungstheorien" auf dieser Webseite unter 3.2 Spezifizierung: Vorwissenschaftliche Welterklärungen und Offenbarungen als Muster, wenn auch in einem anderen inhaltlichen Kontext.
(1) […] Wenn eine Spinne von einem festen Punkt sich in ihre Konsequenzen hinabstürzt, so sieht sie stets einen leeren Raum vor sich, in dem sie nirgends Fuss fassen kann, so sehr sie auch zappelt. So geht es mir; vor mir stets ein leerer Raum; was mich vorwärtstreibt, ist eine Konsequenz, die hinter mir liegt. Dieses Leben ist verkehrt und grauenhaft, nicht auszuhalten." (Søren Kierkegaard: Entweder-Oder 1843, 1. Teil, Diapsalmata.)
(2) etwa Rüdiger Sünner: Wildes Denken (Das Buch zur Eröffnung des Humboldt Forums – spirituelle Kulturen der Welt und ihr Einfluss auf Europas Identität)
Entwurf für Apokalypse-Kap.
Seit ihren kulturellen Anfängen haben die Menschen wissen wollen, was in naher oder fernerer Zukunft geschehen wird. Spirituelle Kulturen mit ganzheitlichen, bildhaften und der Natur verbundenen Weltsichten (2) haben die Natur durchgängig als beseelt erfasst und Himmels- und Naturerscheinungen in ihrer Zeichenhaftigkeit gedeutet. Als dann die Götter die Welt zunehmend in Besitz nahmen, haben diese den Menschen ebenfalls Hinweise auf das Künftige gegeben, zumeist in verschlüsselter Form. Haruspices = („EingeweideSeher“) waren römische Wahrsager etruskischen Ursprungs, die Blitze und andere Naturphänomene deuteten und aus den Eingeweiden von Opfertieren weissagten . Von großer Bedeutung war dabei die Leberschau (Hepatomantie), denn dieses Organ galt als Teil des Mikrokosmos, der den Zustand der Welt widerspiegelt (nach Wikipedia, Art. Haruspex). Auch der Mensch ist in diesem Weltverständnis auf vielfältige Weise mit der Natur und dem Makrokosmos verknüpft. So entsteht ein Geflecht von Beziehungen, das insgesamt die Grundlage zum Verständnis der Welt bildete, allerdings oft die für Privilegierte einsehbar. Noch für den neuzeitlichen Menschen war die Welt voller verborgener, aber dechiffrierbarer Zeichen, die auf eine göttliche Ordnung, den ordo, verwiesen.Die Verknüpfung von Mikrokosmos und Makrokosmos (Götterwelt) war somit auch mit den monotheistischen Religionen eine gängige Vorstellung. Oft aber war die Einsicht in den Zusammenhang den
- Die apokalyptischen Reiter von Albrecht Dürer von 1511, Staat-
liche Kunsthalle Karlsruhe mit einer kurzen Beschreibung und aus-
führlichen bibliographischen Angaben. Weiterführendes auch on-
line in den zugängichen Wikipedia-Artikeln.
Die Begriffe Apokalypse (altgr. Enthüllung) und Offenbarung (im altestamentatischen und christlichen Sinne) sind zumeist an die monotheistischen Religionen gebunden, allerdings finden sich auch in den antiken Schöpfungsmythen Assyriens, Babyloniens und im vorislamischen Persien (Zarathustrismus) eschatolgische Vorstellungen (s. entsprechende Wikipedia-Einträge). Diese Enthüllungen göttlicher Pläne beinhalten zumeist in die Zukunft verweisende, geschichtliche Verläufe, oft als Androhungen von Katastrophen, die über die Menschen hereinbrechen werden, wobei das Weltenende ambivalent zu verstehen ist. Die kommende Katastrophe kann auch der Beginn eines Neuen, etwa eines Goldenes Zeitalters, verheißen. Vorstellungen dieser Art finden sich gerade in den monotheistischen Religionen; Geschichte ist immer auch Heilsgeschichte, wenn auch vielleicht nur für die Auserwählten nach einem Gottesgericht.
Weiterführendes findet sich im Menu "Verschwörungstheorien" auf dieser Webseite unter 3.2 Spezifizierung: Vorwissenschaftliche Welterklärungen und Offenbarungen als Muster, wenn auch in einem anderen inhaltlichen Kontext.
(1) […] Wenn eine Spinne von einem festen Punkt sich in ihre Konsequenzen hinabstürzt, so sieht sie stets einen leeren Raum vor sich, in dem sie nirgends Fuss fassen kann, so sehr sie auch zappelt. So geht es mir; vor mir stets ein leerer Raum; was mich vorwärtstreibt, ist eine Konsequenz, die hinter mir liegt. Dieses Leben ist verkehrt und grauenhaft, nicht auszuhalten." (Søren Kierkegaard: Entweder-Oder 1843, 1. Teil, Diapsalmata.)
(2) etwa Rüdiger Sünner: Wildes Denken (Das Buch zur Eröffnung des Humboldt Forums – spirituelle Kulturen der Welt und ihr Einfluss auf Europas Identität)